Das Verfahren, das meiner Arbeit zugrunde liegt, ist die Gestalttherapie.
„Gestalt“ ist ein ganzheitliches Psychotherapieverfahren aus dem Bereich der Humanistischen Psychologie. Entwickelt wurde sie vor allem von Fritz und Lore Perls. „Gestalt“ verbindet die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Gestaltpsychologie mit der Ich-Du-Haltung der existentialistischen Philosophie Martin Bubers und stellt die Kontaktfähigkeit, die Bedürfnisse und das Erleben der Klient:innen in den Mittelpunkt. Dies geschieht im „Hier und Jetzt“, wo sich vergangene, nicht bewältigte Lebenssituationen wieder zeigen können. Weitere zentrale Elemente des therapeutischen Prozesses sind die Schulung der Wahrnehmung, das Fördern der Selbstunterstützung, die Entwicklung von Selbstvertrauen und die Entdeckung der Lebendigkeit. Dadurch entstehen neue Wahlmöglichkeiten um, im Kontakt mit sich selbst und anderen, flexibler und geschmeidiger zu werden.
Der Name „Gestalt“ leitet sich aus der Gestaltpsychologie ab. Hier wurde, Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt, dass Menschen in dem, was sie wahrnehmen, sinnhafte Zusammenhänge bilden. Wir sehen beispielsweise bei einer kreisförmigen Anordnung von Punkten nicht nur die einzelnen Punkte, sondern als Ganzes gesehen einen Kreis. Wir nehmen Ganzheiten wahr, indem wir unsere Eindrücke in einen Sinnzusammenhang stellen.
Ähnlich „funktioniert“ auch unserer Psyche. Wir wollen unsere Erfahrungen und den Kontakt zu anderen Menschen als „rund“ erleben – Gestalten schließen. Wenn uns das nicht gelingt, es zu Unterbrechungen im Kontakt kommt, bleibt eine Irritation bestehen. Wir bleiben mit den Gedanken bei dieser Situation haften und suchen z.B. unbefriedigt nach Erklärungen – „die Gestalt wurde nicht geschlossen“. Wir haben in der jeweiligen Situation wieder so gehandelt, wie wir es auch oft zuvor getan haben. Wir fühlen uns unzulänglich, eingeschränkt in unserer Handlungsfähigkeit, da wir nicht spontan und frei reagieren konnten. Solche Muster tauchen immer und immer wieder in unterschiedlichen Zusammenhängen auf und uns scheint keine Möglichkeit zur Verfügung zu stehen alternativ zu handeln. Hier setzt die Gestalttherapie an.
Für wen eignet sich Gestalttherapie?
Wir kennen das eigentlich alle: Es gibt Momente im Leben, in denen wir alleine nicht weiter kommen. Wir geraten immer und immer wieder in die gleichen Situationen. Gespräche mit guten Freunden reichen nicht mehr aus, gut gemeinte Ratschläge belasten uns eher zusätzlich. So machen wir uns auf die Suche nach unseren eigenen Wegen. Wenn eigentlich lebenswichtige Symptome wie Angst, Selbstzweifel, Aggressivität, Rückzug, Schmerzen, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft usw. in unangemessenen Situationen auftreten, behindern sie uns oft eher, als dass sie uns helfen. Klient:innen erfahren, durch welche erlernten Mechanismen sie Weiterentwicklung bremsen. Gestalt kann dabei unterstützen, uns mit uns selbst, mit unseren Bedürfnissen und unserer eigenen Kraft und Energie wieder in Kontakt zu kommen. Gestalttherapie kann neue Möglichkeiten deutlich werden lassen, ohne dabei Ratschläge oder Patentrezepte an die Hand zu geben. Um sich eine solche ressourcenorientierte Unterstützung zu gönnen, muss kein Arzt irgendeine Diagnose stellen! Viele Menschen schätzen therapeutische Unterstützung sowohl in schwierigen Zeiten, als auch als wertvolle Art ihre Persönlichkeit weiter zu entwickeln.
Gestalttherapie hilft jedem, der bereit ist, ernsthaft etwas für sich zu tun.
Entsprechend kommen Klient:innen mit unterschiedlichen Anliegen wie den folgenden in meine Praxis:
- Beziehungsprobleme und Trennung, aber auch Einsamkeit und Partnersuche
- Unklarheit bei Nähe, Grenzen und Nein sagen
- Trauer und Tod
- Psychosomatische Beschwerden und körperliche Krankheiten
- Stress
- Traumatische Erlebnisse
- Krisen
- Unzufriedenheit oder Unklarheit mit der eigenen Sexualität
- Wunsch nach Persönlichkeitsentwicklung und mehr Lebensfreude
Wie wirkt Gestalttherapie?
Gestalttherapie wirkt durch Würdigung: Sie erleben durch die Unterstützung des Therapeuten, dass Sie über große Kräfte verfügen. Sie kommen in Kontakt mit Ihren Fähigkeit und wir erforschen gemeinsam Lösungen für Ihre Herausforderungen. Dieser Kontakt ermöglicht es Ihnen, sich selber, Ihren Mitmenschen und Ihre Umgebung so wahrzunehmen, dass Sie spüren, welche Unterstützung Sie daraus ziehen können. Innerhalb dieser therapeutischen Haltung, der Würdigung, sind eine Vielzahl von Methoden anwendbar. Der Therapeut setzt sie so ein, wie es der Persönlichkeit der Klient:innen und seiner eigenen Persönlichkeit entspricht.